In dem Active surveillance Protokoll von Prof. Klotz sind die ersten Rebiopsien nach einem Jahr vorgesehen. Dabei sollten vor allem auch die Regionen berücksichtigt werden, in denen das Karzinom ursprünglich entdeckt wurde. Eine frühzeitige Rebiopsie ist zu erwägen, wenn die folgenden Kriterien zutreffen:
In diesen Fällen lässt sich ein signifikanter Sampling error nicht ausschließen. Eine frühzeitige Rebiopsie kann hier eine höhere diagnostische Sicherheit gewährleisten. Prinzipiell sollte überlegt werden, ob nicht vor der Rebiopsie moderne bildgebende Verfahren zu Rate gezogen werden, mit deren Hilfe man den Tumor vielleicht besser darstellen könnte (siehe unten). Man darf nicht außer Acht lassen, dass die Prostatastanzbiopsie ein Eingriff ist, der, wenn auch selten, zu Komplikationen führen kann (Blutungen, Entzündungen (Prostatitis) bis hin zur Sepsis in sehr seltenen Fällen). Das Risiko einer Übertherapie bei einer günstigen Ausgangssituation und die Risiken von bleibenden Nebenwirkungen durch eine definitive Therapie sind jedoch höher einzustufen als die einer Rebiopsie. Völlig unbegründet ist dagegen das Gerücht, dass durch (Re-) Biopsien Tumorzellen verschleppt werden könnten und aus einem „ schlafenden Haustier“ ein „aggressives Raubtier“ entsteht.