Pathologe
Adäquate Einbettung
- vollständige Einbettung des Tumors, wenn bis zu 10 Blöcke ausreichend sind
- bei größeren Tumoren: ein Block pro cm des größten Tumordurchmessers
-
- incl. Randbereiche des Tumors (Gefäßeinbrüche!)
- incl. alle makroskopisch unterschiedliche Tumoranteile
- tumorfreies Hodenparenchym
- Bezug des Tumors zum
-
- Hodenhilus
- Nebenhoden
- Samenstrangansatz
- Samenstrang
- Margins
-
- Samenstrangabsetzungsrand
- Tunica vaginalis
- Skrotalhaut
Tumortyp
- bei reinen Seminomen sollte mit Zytokeratinen kleine, nicht- seminomatöse Tumoranteile ausgeschlossen werden
- bei pluriform gebauten Hodentumoren sollte der prozentualer Anteil der verschiedene Komponenten angegeben
- prognostisch wichtig ist in Primärtumoren der prozentuelle Anteil des embryonalen Karzinoms (CD- 30)
- in Metastasen sollte der prozentuelle Anteil der teratomatösen Tumorkomponente angegeben werden. Rein teratomatös differenzierte Metastasen werden in der Regel operativ angegangen, während Metastasen mit embryonalen Karzinomanteilen, Dottersacktumor- und anderen Differenzierungen chemotherapiert werden
Morphologische Korrelate für die klinisch angegebenen Serumwerte (AFP und ß-HCG)
- nach morphologischen Korrelaten sollte ggf. mit Hilfe der Immunhistochemie gezielt gefahndet werden
- AFP = Dottersacktumor
- ß-HCG
-
- Chorionkarzinom
- synzytiotrophoplastäre Riesenzellen in Seminomen und embryonalen Karzinomen
- Leydigzellhyperplasie
Lymph-und Blutgefäßeinbrüche (pL, pV) sind vor allem bei nicht-seminomatösen Hodentumoren prognostisch wichtig und sollten bei nicht eindeutigen Befunden immunhistochemisch mit Endothelmarker (CD-31) gesichert werden
Metastasen
- 1 Block pro 1cm Tumordurchmesser
- Tumorgröße
- Tumortyp
- Therapieeffekt (Nekrosen, Entzündung, Narben)
- Fahrndung nach Resttumor mit Hilfe der Immunhistochemie
-
- AE1/3, Kl-1: nicht-seminomatöse KZTu
- PLAP, CD-117: Seminome
- CD-30: embryonales Karzinom
Tumorstadium
Bei Seminomen sollte neben dem TNM-Stadium das Royal Marsden Stagingsystem angegeben werden, das besser mit dem klinischen Verlauf bzw. mit der Therapie korreliert. Die Tumorgröße ist bei Seminomen prognostisch wichtiger als die Unterscheidung zwischen pT1 und pT2.
Modified Royal Marsden Staging System
Stadium I |
Organbegrenzter Hodentumor |
Stadium II |
infradiaphragmatische Lymphknotenmetastasen |
IIA |
kleiner als 2 cm |
IIB |
2 cm bis 5 cm |
IIC |
5 cm bis 10 cm |
IID |
grösser als 10 cm |
Stage III |
supraklavikuläre oder mediastinale Lymphknotenmetastasen |
Stage IV |
extranodale Metastasen |
Veränderungen im nicht-tumorösen Hodengewebe:
- TIN ( Ausdehnung, histologischer Typ)
- Leydigzellhyperplasie (mögliches Korrelat für eine ß-HCG Erhöhung)
- Narben mit Hämosiderinablagerungen (Hinweis auf Tumorregression)
- Intratubuläre Verkalkungen (Mikrolithiasis); Hinweis auf regressiv veränderte TIN
|