Von der Pathogenese zur Prävention - Fazit

Die Prävention des Prostatakarzinoms basiert auf dem Verständnis der Pathogenese und der molekularen Ursachen dieser Erkrankung und seiner prämalignen Vorläufer. HGPIN ist der einzige, bislang bekannte Vorläufer des klinisch relevanten Prostatakarzinoms und ist das Ziel der primären Prävention. Die Diagnose HGPIN impliziert für den Patienten ein Risiko, dass ein okkultes Prostatakarzinom bereits vorliegt oder in den nächsten Jahren entsteht. Bei der Entstehung und Progression der HGPIN spielen verschiedene pathogenetische Faktoren eine Rolle, für die heute bereits entsprechende präventive Ansätze zur Verfügung stehen (Tabelle 2). Unklar ist welche der bekannten Faktoren für den individuellen Krankheitsprozess ursächlich relevant sind und welche der zur Verfügung stehenden präventiven Maßnahmen für den Patienten die bestmögliche Option darstellen. Trotz dieser Einschränkung sollten Risikopatienten eine aktive Prävention in Anspruch nehmen, wobei sie selbst durch die Umstellung ihrer Essgewohnheiten (Tabelle 3) einen wichtigen Beitrag leisten können. Einfach nur Abwarten und den PSA-Verlauf verfolgen ist jedenfalls keine geeignete Strategie im Kampf gegen die Entstehung des Prostatakarzinoms. HGPIN ist (wie das Prostatakarzinom) eine heterogene Erkrankung mit individuell unterschiedlicher Ausprägung und Pathogenese. Das ist zurzeit noch der limitierende Faktor, der einer effektiven und individuellen Prävention im Wege steht. Dennoch steckt in diesem Thema ein enormes Entwickelungspotential für die Zukunft.

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